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Die Neuerungen der letzten Wochen oder Was in der Zwischenzeit geschah

Sehr dynamisch ist unsere Branche. Kaum dass man in den Urlaub geht, schon tragen sich die interessantesten Dinge zu. Da dauert es schon ein paar Tage, um wieder auf dem Laufenden zu sein. Der Versuch, einige Neuigkeiten in den Überblick zu bekommen.

Foto Blogautor

Andreas Raum

Freitag, 03. Juli 2015

Am ersten Arbeitstag stand ausgerechnet mit der IM Top, der Hausmesse der Ingram Micro in München, ein Großevent auf dem Programm. Eine gute Gelegenheit, Leute zu treffen und Neuigkeiten zu erfahren. Und die gab es reichlich.

Eine wirklich gute und gut besuchte Veranstaltung hat Ingram in diesem Jahr auf die Beine gestellt. Die veröffentlichten Besucherzahlen sind ja eher immer etwas abstrakt. Ein gutes Indiz ist allerdings die Veranstaltungsdauer: Selbst um Viertel nach sechs also nach dem offiziellen Messeschluss waren die Stände noch gefüllt, die Menschen im Gespräch. Das leidige Abbauen, das sonst ab spätestens 17 Uhr einsetzt und für Aufbruchsstimmung in der Halle sorgt, ist dieses Jahr unterblieben. Das Feedback der Hersteller über das Interesse an den Ständen war überaus positiv.

Interessant, was hinter den Kulissen geht: Ingram stellt sich in Deutschland und international neu auf. Deutschland-Chef Ernesto Schmutter möchte Lösungsthemen besser adressieren und sicherstellen, dass Ingram an der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft partizipiert. Zu diesem Zweck hat Ingram mit Michael Bauer einen Analysten der Experton Group als Architekt Digital Transformation eingestellt. Er soll ein Team von Digitalisierungsexperten aufbauen, das Systemhauskunden dabei unterstützt, Digitalisierungsprojekte bei ihren Kunden zu identifizieren und zu generieren.

Schmutter selbst berichtet neuerdings nicht mehr an Europa-Chef Gerhard Schulz, sondern direkt nach USA. Große Länder berichten direkt an die Zentrale, die regionale Aufteilung existiert in dieser Form nicht mehr. Wie sich dieser Schritt konkret auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Neue Berichtslinien gibt es auch bei der ALSO. Stefan Klinglmair, bislang Geschäftsführer Supply in Deutschland, erhält einen zusätzlichen Job: in der Konzernleitung zeichnet er für die ALSO Gesellschaften in Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz verantwortlich. Der Schritt, wichtige Länder auf Konzernebene zusammenzufassen (Ole Eklund übernimmt die skandinavischen und baltischen Ländergesellschaften), soll wohl eine weitere europäische Expansion vorbereiten.

Während sich die Distribution neu aufstellt, trennt HP das Enterprise vom PC und Druckergeschäft. Es entstehen zwei neue Großkonzerne. Inzwischen ist das neue Unternehmen Hewlett Packard Enterprise Company bei der US-Börsenaufsicht offiziell gemeldet. Das sehr ausführliche Filing finden Sie hier. Ab August sollen die Unternehmen organisatorisch getrennt sein. In der Zwischenzeit ist Meg Whitman der verantwortliche Manager für die Trennung William L. Veghte Executive Vice President and General Manager, Enterprise Group, abhanden gekommen. Zum 31. Juli scheidet Veghte, der als Whitman-Nachfolger gehandelt wurde, aus dem Unternehmen aus. Über die Hintergründe ist bislang so wenig bekannt wie über die Auswirkungen. Einen lesenswerten Bericht über die Personalie haben meine geschätzten Kollegen Steven Burke und Joe Kovar von der CRN USA verfasst.

Und abschließend noch ein Wort zu Microsoft. Strukturelle Veränderungen, eine Reihe hochrangiger Personalien, Entlassungen an der Basis und den Verkauf des Online-Werbegeschäfts mitsamt 1500 Mitarbeitern an AOL hat Microsoft CEO Nadella bekannt gegeben. Auch diese Entwicklungen werden zu beobachten sein – vor allem die Zukunft des Handy-Geschäfts. Denn Nokia in Finnland (der nicht verkaufte Teil des ehemaligen Handykonzerns) hat den Wiedereinstieg ins Smartphone-Geschäft angekündigt.

Über dies alles und den Preiskampf im PC-Markt in den kommenden Wochen an dieser Stelle wieder regelmäßig mehr!